Heimatmuseum Ostbevern

Das Museum im Heimathaus, Lienener Damm 28a

 

Tischlerwerkstatt im Heimatmuseum

Die alte Tischlerei-Werkstatt im Heimathaus

TEXT WIRD NOCH GETAUSCHT!!!

Ein Zimmermann auch Zimmerer (weibl. Bezeichnung: Zimmerin, nicht etwa Zimmerfrau) ist ein Holz-Handwerker. Die Mehrzahl lautet Zimmerleute.

In früheren Zeiten war wohl jeder Hausbesitzer auch ein Zimmermann, da er sich sein Haus meist selbst zimmern musste. Als sich später die Berufe mehr und mehr spezialisierten, wurde auch der Zimmererberuf eigenständig.

Durch die Herausbildung von Zünften und der Geheimhaltung besonders wichtiger und interessanter Arbeitstechniken (Dachausmittlung, Schiftung oder Vergatterung) im Mittelalter wurde der Zimmermann, vor allem in der Stadt, unentbehrlich.

Vor allem Prestigebauten wie Rathäuser oder Zunfthäuser mit ihren aufwendigen Dachformen konnten von keinem Laien mehr ohne weiteres gebaut werden. Ein erfahrener Zimmermeister wurde verpflichtet. Dieser hütetet seine Kunst und gab sie nur an einen auserwählten Zunftkollegen, meist auch ein Meistersohn, weiter. Selbst gegenüber seinen Gesellen blieb er vorsichtig. Wichtige Arbeiten wie das Aufschnüren des Daches auf dem Reißboden übernahm er daher selbst.

Eine Blütezeit des Zimmerhandwerkes war sicherlich das Mittelalter mit seinen gewagten großen städtischen Fachwerkbauten. Beispiele sind vor allem das Knochenhaueramtshaus in Hildesheim, das Rathaus in Wernigerode sowie die gesamte Altstadt von Quedlinburg ((Weltkulturerbe).

Die alte Tischlerei-Werkstatt im Heimathaus Einen Höhepunkt der Dachkontruktion erreichten die französischen Zimmermeister etwa um 1900 mit ihren geschwungenen und ineinander übergehenden, verdrehten und gewölbten Dachflächen. Diese Kunst beherrscht heute noch kaum jemand. Beispiele der dörflichen Zimmerkunst sind im Freilichtmuseum Detmold zu betrachten. Auch der Dorfzimmermann verstand es, dem nüchternen und funktionalen Haus einen eigenen Charakter zu geben. Selbst an der ärmlichsten Bauernkate wurden Schmuck und Zierrat nicht vergessen.

Heutzutage hat sich das Bild des Zimmermanns weiterentwickelt. Er arbeitet nicht mehr nur mit Holz, sondern kennt sich mit vielen anderen Materialen aus und weiß sie kunstvoll zu verbauen. Zu den traditionellen Zimmermannsarbeiten wie Dachstuhlbau, Holz- Treppenbau sowie dem Innenausbau sind neue Tätigkeitsfelder wie der Ingenieurholzbau und der Holzrahmenbau hinzugekommen. Ein Teil des Einsatzgebietes des Zimmerers ist auch die Herstellung von Schalungen für Betonbauteile sowohl aus Holz wie auch mittels Fertigschalungen, Zimmerer sind daher (oft auch in Führungsfunktionen, wie die Poliere) auch an Bauwerken in Stahlbetonweise beteiligt.

Die Zimmerleute sind im heutigen Bauhandwerk eine der wenigen Berufsgruppen, die noch sehr viel Wert auf ihre Tradition legen, insbesondere auf die Wanderjahre ("Walz"). Sieht man auf der Straße einen mit schwarzer Cordkluft, Manchesterjacket und -weste bekleideten jungen Mann unterwegs mit Schlapphut, Strenz und Bündel, ist das einer der Wanderburschen, von denen nur noch einige Hundert pro Jahr In Europa und Übersee unterwegs sind.