Das exakte Gründungsdatum des Heimatvereins ist nicht bekannt. Fest steht lediglich, dass es bereits am 14.12.1930 einen Heimatverein in Ostbevern gegeben haben muss. An diesem Tag fand nämlich in der Gaststätte Althoff ein Heimatabend statt. Veranstalter war der Heimatverein Ostbevern.
Für die folgenden 7 Jahre sind keinerlei Unterlagen zur Geschichte des Heimatvereins vorhanden. Auch bei
der Dorfverschönerungsaktion des Jahres 1936, als Ostbevern schließlich das erste Musterdorf des
Gaues Westfalen-Nord wurde, wird ein Heimatverein nicht erwähnt. Wohl vorsichtshalber lagen hier
sämtliche Aktivitäten in den Händen des Ortsgruppenleiters der NSDAP.
Ein heute noch beim Heimatverein vorhandenes Protokollbuch verzeichnet für den 3.2.1937 eine
Gründungsversammlung. Diese Gründungsversammlung stand ganz im Zeichen der "neuen Zeit". Im
Gründungsprotokoll sind die Namen der "Volksgenossen" aufgelistet, die Mitglieder des Heimatvereins
wurden. Zum Vorsitzenden wurde der Hauptlehrer Wilhelm Rüschhoff gewählt, der dann viele Jahre den
Heimatverein führte und sich unschätzbare Verdienste um die Heimatforschung in Ostbevern erworben
hat.
Ein Veranstaltungshöhepunkt muss der Heimatabend am 12.1.1946 gewesen sein. Nach Aussage der Presse waren sämtliche im Althoffschen Saal verfügbaren Plätze lange vor Beginn der Veranstaltung besetzt.
Während des Krieges verzeichnen die Unterlagen des Heimatvereins keine weiteren Aktivitäten, wenngleich der Heimatverein weiter existierte, wie eine Quittung über den an den Westfälischen Heimatbund für 1944 gezahlten Beitrag zeigt.
Nach dem Krieg fand eine erste Zusammenkunft heimatinteressierter Personen am 4.4.1946 statt. Wilhelm Rüschhoff legte den Vorsitz des Heimatvereins nieder, was wohl mit seiner Parteizugehörigkeit zusammenhing. Rüschhoff blieb jedoch Geschäftsführer des Vereins. Vorsitzender wurde der Chef der Gemeindeverwaltung Dr. Krüsmann.
Heimatabende, Heimatwanderungen und Theaterfahrten zur Niederdeutschen Bühne nach Münster waren typische Veranstaltungen in den Nachkriegsjahren.
Schon für 1947 weist die Mitgliederliste wieder 160 Namen auf.
Als zu Beginn des Jahres 1948 Amtsdirektor Dr. Krüsmann Ostbevern verließ, übernahm Rektor Wilhelm Rüschhoff wieder den Vorsitz des Heimatvereins. Unter Rüschhoffs Leitung entwickelte sich bis 1956 ein außerordentlich reges Vereinsleben.
Der Veranstaltungskalender vermerkt zahlreiche Heimatabende, Heimatwanderungen, Ausflüge in die nahe und weitere Umgebung und Theaterfahrten. Bereits 1953 wurde die Einrichtung einer Heimatstube in Ostbevern diskutiert. Diese sollte im alten Archivturm auf Haus Bevern eingerichtet werden. Die Bemühungen waren jedoch nicht von Erfolg gekrönt.
Auf der Mitgliederversammlung am 19.2.1956 wurde Rüschhoff, der seinen Alterssitz nach Westbevern verlegt hatte, als Vorsitzender des Heimatvereins verabschiedet und in Würdigung seiner Verdienste zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Nachfolger Rüschhoffs wurde der damalige Rektor der Volksschule Gerd Tenhumberg. Unter seiner Leitung existiert der Verein noch bis 1958. Wahrscheinlich hat auch der Zeitgeist das Interesse an der Heimatarbeit schwinden lassen.
Zu einer Neugründung des Vereins kommt es erst am 3.9.1987. Anstoß für die Neugründung war sicherlich die 900 Jahrfeier der Gemeinde Ostbevern, die im Jahr 1988 begangen wurde.
Heinrich Pohlmann wird zum Vorsitzenden des Heimatvereins gewählt. Am 23.1.1995 konnte Heinrich Pohlmann mit Frau Regina Poggenburg noch den Vertrag zur Überlassung des heutigen Heimathauses unterzeichnen. Nach dem Tod von Heinrich Pohlmann am 29.7.1995 wurde der jetzige Vorsitzende Bernhard Frye am 15.4.1996 zum Vorsitzenden gewählt. Nach einer beispiellosen Gemeinschaftsleistung vieler Ostbeveraner Bürger konnte am 18.5.2001 das Heimathaus seiner Bestimmung übergeben werden.
20 Jahre leitete Bernhard Frye den Verein, in dieser Zeit wurden auch das Archiv des Hauses Bevern digitalisiert und aufgearbeitet und viele Aktivitäten des Vereins begründet, die heute zum Jahresprogramm gehören. Mit Wirkung zum 12.04.2016 folgte dann Franz-Josef Elberich als Vereinsvorsitzender.