Ökumenische Friedensandacht mit 70 Gläubigen

Aus Feinden wurden Freunde
WN-Bericht Heimatverein, Fotos Klaus Brandes

Dienstag, 10.10.2023

Gut siebzig Gläubige waren der Einladung zur Andacht am Dienstag Abend gefolgt, darunter auch die Nachfahren der Familie Poggenburg, von deren Familie das Heimathaus in den Besitz des Heimatvereines übertragen wurde. Auf dem vom Heimatverein Ostbevern festlich geschmückten Platz vor dem Heimathaus eröffnete Pfarrer Sacha Sommershof die Andacht musikalisch.
Pfarrer Sacha Sommershof eröffnet die Andacht musikalisch Pfarrer Sacha Sommershof die Andacht musikalisch
Pfarrer Rieger sprach in seiner Eröffnung die Aktualität der Andacht an, angesichts der schrecklichen Ereignisse in Israel und Palästina. Klaus Brandes erinnerte an das Schicksal der Familie Poggenburg, die am 10 Oktober 1943 im Bombenkrieg 7 Familienmitglieder verloren, in dem er den Tag der Bombardierung Münsters noch einmal Revue passieren ließ.
Pfarrer Rieger erinnert an die Aktualität der Andacht Pfarrer Rieger eröffnet die Andacht

In der anschließend von Elisabeth Schulze-Althoff Jürgens vorgetragenen „Versöhnungslitanei von Coventry“ wurde daran erinnert, dass aus ehemaliger Feindschaft durch Anerkennung der Schuld Freundschaft entsteht. „Alle haben gesündigt und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten. Seid untereinander freundlich, herzlich und vergebe einer dem anderen, wie Gott euch vergeben hat in Jesus Christus.“
Elisabeth Schulze-Althoff Jürgens trägt die „Versöhnungslitanei von Coventry“ vor Elisabeth Schulze-Althoff Jürgens trägt die „Versöhnungslitanei von Coventry“ vor

Bei dem anschließenden Gedenken an den Initiator der Friedenslinde erinnerte Klaus Brandes an die Umstände, die Bernhard Drees dazu veranlasst haben, eine Linde als Mahnung für den Frieden in der Bauernschaft Brock zu pflanzen. Feierlich wurde es im Anschluss, als Pfarrer Rieger die neue gegossene Gedenktafel (Die alte Tafel von 1988 wurde im August 2023 entwendet) sowie alle diejenigen, die in Zukunft an ihr innehalten segnete.
Pfarrer Rieger segnet die neue gegossene Gedenktafel Pfarrer Rieger segnet die neue gegossene Gedenktafel

Zu Gänsehaut Momenten kam es, als beim Anzünden der Kerzen das Lied von Udo Lindenberg und dem damals 10-jährigen Pascal Kravetz „Wozu sind Kriege da“ eingespielt wurde. Pfarrer Sacha Sommershof gab in seiner Ansprache Mut zur Hoffnung. In einem Gleichnis erzählte er davon, dass es doch letztlich nur eine einzige Schneeflocke ist, die einen verschneiten Ast am Baum abbrechen lässt. Auch die Tragödie des 2. Weltkrieges mit 80 Mio. Opfern, darunter 28 Millionen Menschen aus der Sowjetunion, 6 Millionen Deutsche und mehr als 6 Millionen Juden, wird durch das Erinnern an das Schicksal einer einzelnen Familie viel besser greifbar. In dem Fürbittgebet nahmen die Lektorinnen Luise Rotthowe und Helga Meyer noch einmal Bezug auf die aktuellen Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten. Nach dem Schlusssegen durch Pfarrer Rieger und Pfarrer Sommershof bedankte sich der Vorsitzende des Heimatvereins Franz Josef Elberich bei den Organisatoren und lud die Gäste, die allesamt beseelt waren, noch ins Heimathaus zum Verweilen ein.

Gedenktafel übergeben

Bericht Heimatverein, Foto Klaus Brandes

Dienstag, 10.10.2023

Pfarrer Rieger segnet die neue gegossene Gedenktafel Thomas Wobker, Pfarrer Stephan Höne (beide Lions) Franz-Josef Elberich, Ludger Elias.

Als Ende Juli 2023 die Nachricht vom Diebstahl der Gedenktafel die Rund machte war besonders Eduard Silge, einer der damaligen Initiatoren des Mahnmales an der Friedenslinde von Bernhard Drees entsetzt. Nicht lange fackelnd stand für Silge sofort fest, dass die Tafel erneuert werden muss. Zum Glück befand sich die fast unbeschädigte Form noch in seinem Besitz. Ihm war klar dass die Kasse des Heimatvereines die Kosten für den Neuguss nicht hergeben würde. Ohne Umschweife setzte er sich mit dem Vorstand des Ostbeverner Lionsclubs in Verbindung. Nach Rücksprache mit dem Heimatverein gab es umgehend eine unbürokratisch Zusage zur Übernahme der Kosten. Nach vor seinem Urlaub konnte Silge die Tafel aus der Gießerei abholen und an den Lionsclub übergeben. Jetzt freuten sich der Präsident der Lions, Stefan Höhne und sein Stellvertreter Thomas Wobker die neu gegossene Tafel an Franz-Josef Elberich sowie Ludger Elias stellvertretend für den Heimatverein und alle Ostbeverner übergeben zu können. Der Einbau soll Zeitnah unter Einbeziehung der Familie Drees und der Nachbarschaft im Brock erfolgen.
Lesen Sie dazu den WN-Bericht vom 15.11.2023»