Spekulatiusbacken im Heimathaus
WN-Bericht und Fotos von Felix Strickmann
Dienstag, 09.12.2025
Herzstück des Nachmittags ist immer eine über 100 Jahre alte Maschine mit Messingwalze, die unter Einsatz von Ausdauer und reichlich Muskelkraft bedient wurde.
OSTBEVERN. Der Duft von frisch gebackenen Spekulatius lag in der Luft und die Be-verspatzen sorgten mit Weihnachtsliedern für besinnliche Stimmung am zweiten Advent. Wer am Sonntagnachmittag das Heimathaus betrat, stand mitten in einer lebendigen weihnachtlichen Bäckerei: Beim traditionellen Spekulatiusbacken im Heimathaus herrschte bereits zum Start ab 14 Uhr reges Treiben.
In diesem Jahr wurde die Aktion vom ersten auf den zweiten Adventssonntag verlegt - ein Schritt, der sich laut Vereinsführung des Heimatvereins ausgezahlt hat. „Die Verlegung werden wir auch fürs nächste Jahr beibehalten", erklärte Geschäftsführer Klaus Brandes zufrieden.
Am ersten Advent hatten in der Bevergemeinde auch das Biber-Weihnachtswäldchen und der Loburger Adventsbasar stattgefunden, daher sei man ausgewichen.
Seit 2006 lädt der Heimatverein zum Spekulatiusbacken ein, und längst ist daraus eine feste Größe im vorweihnachtlichen Kalender geworden. Herzstück des Nachmittags war eine über 100 Jahre alte Maschine mit Messingwalze, die unter Einsatz von Ausdauer und reichlich Muskelkraft bedient wurde. Die Kurbel ächzte, der Teig wurde über die Walze geführt und die Motive prägten sich ein - ein Stück traditionelles Backhandwerk, das man heute kaum noch sieht.
»Die Verlegung werden wir auch fürs nächste Jahr beibehalten.« Geschäftsführer Klaus Brandes
60 Kilogramm Spekulatiusteig hatte Bäckermeister Willy Wolke von der Bäckerei Wolke aus Schwege dafür vorbereitet - erneut mehr als im Vorjahr.
60 Kilogramm Spekulatiusteig wurden verarbeitet.
Er behielt die Spekulatius im Blick und sorgte mit weiteren 30 Kilogramm Mehl dafür, dass sich der Teig gut von den Holzbrettern lösen konnte. Die Besucher konnten alle Stationen des Backens mitverfolgen: vom Auswalzen des Teigs über das Verteilen auf die Bleche bis hin zu den ofenwarmen Plätzchen, die später in kleine Tüten verpackt wurden.
Auch zahlreiche Kinder packten begeistert mit an und unterstützten die Mitglieder des Heimatvereins. „Es ist sehr schön, wenn viele Kinder dabei sind. So macht es Spaß", freute sich der erste Vorsitzende Ludger Kövener. Viele Gäste verfolgten mit neugierigen Blicken den Herstellungsprozess - und konnten die frisch gebackenen Spekulatius entweder direkt an der gedeckten Kaffeetafel genießen oder mit nach Hause nehmen.
Besinnliche Stimmung schafften die Beverspatzen durch ihre Weihnachtslieder.
Für eine Extraportion Weihnachtsstimmung sorgten die Beverspatzen unter der Leitung von Monika Grewe-Laufer, die mit Liedern wie „Dicke rote Kerzen" und „In der Weihnachtsbäckerei" den Nachmittag musikalisch begleiteten. Als Dankeschön erhielten die jungen Sängerinnen und Sänger noch ofenwarme Spekulatius - eine Belohnung, die sichtbar gut ankam.
Am Ende des Tages blieb nicht nur der Duft von Spekulatius im Heimathaus zurück, sondern auch ein gutes Gefühl: Wie in den vergangenen Jahren fließt der Erlös in den Unterhalt des Heimathauses. Im kommenden Jahr soll unter anderem ein neues Tennentor eingebaut werden.
So blieb das traditionelle Spekulatiusbacken das, was es seit fast zwei Jahrzehnten ist: eine beliebte, lebendige und gemeinschaftsstiftende Tradition - an einem Ort, an dem der Adventszauber noch über Handarbeit entsteht.