Beeindruckender Auftritt von Reidar Jensen
WN-Bericht und Foto v. Axel Engels
Montag, 17.03.2025
OSTBEVERN. Reidar Jensen ist ein Geschichtenerzähler. Einer, der seine Erlebnisse und Erfahrungen in Musik gießt, mit Worten malt und in Melodien verwebt. Sein Konzert am Freitag im Heimathaus in Ostbevern war eine eindrucksvolle Reise durch sein musikalisches Universum, geprägt von eindringlichen Texten und ausdrucksstarken Melodien.
Reidar Jensen beeindruckte seine Zuhörer.
Bereits mit „Live in my Guitar" setzte Reidar Jensen ein klares Zeichen. Die Gitarre ist eher sein Begleiter, sein Ausdrucksmittel zur Unterstützung seiner in Musik gesetzten Poesie. Die Zuhörer spürten von Anfang an: Hier steht ein Musiker auf der Bühne, der seine Kunst lebt. Die leichten Fingeranschläge auf den Saiten unterstrichen die Intimität des Songs, während Reidar Jensens Stimme die Hauptrolle spielte, ganz im Stile ihn prägender Musiker wie Bob Dylan und James Taylor. „Night Time Ride" und „Angry Rain" spiegeln Reidar Jensens Gespür für gesellschaftliche Themen wider. „Angry Rain" ist eine eindringliche Reflexion über den Klimawandel und das oft ignorante Verhalten der Menschheit gegenüber der Natur. Der Regen, der in Reidar Jensens Song wütet, ist nicht nur meteorologisch zu verstehen, sondern auch als Sinnbild für die zornige Reaktion unseres Planeten auf Missachtung und Umweltzerstörung.
Mit seiner ausdrucksstarken Interpretation gelang es ihm, eine nachdenkliche Atmosphäre zu erzeugen. „Just Continue" wirkte wie eine musikalische Mahnung, nicht aufzugeben, sondern den eigenen Weg weiterzuverfolgen. Diese Thematik zog sich auch durch „Your Life Needs a Change", das eindrucksvoll zeigte, dass es oft an uns selbst liegt, unser Leben in neue Bahnen zu lenken. Reidar Jensen versteht es, seine Botschaften in poetischen Bildern zu verpacken, ohne jemals belehrend zu wirken. Mit „Silent War" schlug Jensen ernste Töne an. Ein Lied über den Krieg und die leisen Konflikte, die oft im Verborgenen stattfinden. „The Darkness of My Mind" ging noch tiefer, erkundete dunkle Gedankenwelten, die jeden Menschen irgendwann einmal heimsuchen. Doch auch hier fand Jensen einen Weg, Hoffnung einfließen zu lassen. Ein ganz anderes Gefühl vermittelte „Endless Nostalgia". Die Sehnsucht nach vergangenen Zeiten, nach Erinnerungen, die uns begleiten, schwang in jedem Akkord mit. „Autumn Life" griff das Thema des Werdens und Vergehens auf, versöhnlich und mit einer sanften Melancholie.
Der zweite Teil des Konzerts begann mit „Take a Look Around You" und „What You Are", zwei Liedern, die sich mit der Wahrnehmung der Welt und den Beziehungen zu unseren Mitmenschen beschäftigten. In „Cold Separation" zeigte Jensen seine erzählerische Stärke, verknüpfte persönliche Erlebnisse mit universellen Wahrheiten. Die Spannung zwischen Kälte und Gefühl, zwischen Distanz und Nähe war förmlich spürbar.
Den Abschluss bildete „Workman's Lullaby". Ein Lied, das, anders als traditionelle Wiegenlieder, aus der Perspektive eines Vaters gesungen wird. Ein zarter, intimer Moment, der das Publikum berührte. Reidar Jensen zeigte an diesem Abend im Heimathaus Ostbevern, dass Musik mehr ist als bloßes Entertainment. Sie kann bewegen, aufrütteln, trösten und inspirieren. Seine „Finest Acoustic Poetry" entfaltete ihre ganze Kraft.
Die Zuhörer dankten es ihm mit langanhaltendem Applaus. Dieser Abend war keine „reine Unterhaltung", sondern animierte sicherlich jeden Besucher, über die wirklich wichtigen Dinge noch einmal nachzudenken. Da kann man dem Team vom Heimathaus dankbar sein, dass sie einen so anspruchsvollen Singer-Songwriter eingeladen hat.