Tradition trifft auf Modernes

„Krippkes kieken" im Heimathaus
WN-Bericht und Fotos v. Felix Strickmann

Mittwoch, 15.01.2025

OSTBEVERN. Mit viel Liebe zum Detail und einem Hauch Nostalgie lud der Ostbeverner Heimatverein zum traditionellen „Krippkes kieken" ins Heimathaus ein. Am vergangenen Sonntag kamen zahlreiche Besucher, um die rund 20 Krippen zu bewundern, die noch einmal die weihnachtliche Stimmung aufleben ließen, bevor sie für mehrere Monate verstaut werden. Zwischen Kaffeetafeln konnten die Besucher die Vielfalt der Krippen entdecken und sich über deren Geschichte austauschen.
Eine der zahlreichen Darstellungen bei der Krippenausstellung im Heimathaus Ostbevern.
Wie die der Krippe der Familie Picklzinke, die für eine gelebte Familientradition steht, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Der Krippenstall wurde 1950 vom Vater gefertigt. 1982 kamen beim ersten Weihnachtsfest des Sohnes die Figuren dazu. Während früher die Kinder der Familie die Krippe jedes Jahr aufbauten, übernehmen diese Aufgabe heute bereits die Enkel. Das macht die Krippe zu einem emotionalen Erinnerungsstück, das über die Jahrzehnte gewachsen ist.
Viel Liebe zum Detail zeigt dieses Exemplar bei der Krippenausstellung im Heimathaus.
Die ausgestellten Krippen zeigen eindrucksvoll, wie unterschiedlich die Darstellung der Geburt Jesu gestaltet werden kann. Ob modern oder klassisch, groß oder klein - jede Krippe ist einzigartig. Ein Highlight ist in diesem Jahr eine Krippe, die in eine große Baumwurzel integriert wurde - eine Leihgabe der Familie Paul Verenkotte. Eine andere Krippe verbindet die Geburt und den Tod Jesu, indem das Jesuskind mit der Krippe in einem Baumstamm liegt, der von einem Kreuz gekrönt wird. Moderne Technik findet sich in einer 3D-gedruckten Krippe von Annegret und Alfred Stiller. Die verwendeten Materialien reichen von gestanztem Papier über Holzstäbchen und Wachsfiguren bis hin zu eingewebten Stoffen. Besonders charmant ist eine Do-it-yourself-Krippe von Greta und Franzi, die mit kindlicher Kreativität begeistert. Die meisten Exponate stammen aus Leihgaben oder wurden dem Heimatverein überlassen - oft als Erbstücke, die seit Jahrzehnten im Familienbesitz sind. Der Verein bemüht sich, jedes Jahr neue Krippen zu zeigen, um die Ausstellung abwechslungsreich zu gestalten. „Wir suchen das ganze Jahr über nach interessanten Stücken", erklärte eine Mitorganisatorin. Die Resonanz der Besucher war durchweg positiv. Viele lobten den Einfallsreichtum und die Detailverliebtheit der Krippen. Einige vermissten allerdings Krippen aus den Vorjahren - ein Zeichen dafür, dass die Ausstellung auch in der Vergangenheit zu überzeugen wusste. „Krippkes kieken" knüpft an die alte Tradition an, in der Nachbarn sich gegenseitig ihre Krippen zeigten. Wer die Ausstellung am vergangenen Sonntag verpasst hat, kann sie am kommenden Sonntag (19. Januar) noch einmal erleben. Mehr Bilder zum Thema in den Fotogalerien auf wn.de