Plattdeutsche Dönekes, Geschichten aus der Vergangenheit und ein Blick „Zwischen die Jahre"
WN-Bericht v. Heimatverein
Freitag, 10.01.2025
OSTBEVERN. Der Start in das neue Jahr bringt für die Organisatoren im Heimatverein keine Langeweile. Am Mittwoch freute sich der Vorsitzende Franz-Josef Elberich wieder über zahlreiche Gäste und die Akteure um Hermann Kövener. Musikalisch wurde der Winter mit „Schneeflöckchen Weiß Röckchen", begleitet von Werner Kövener an der Gitarre, begrüßt. Hermann warf einen Blick „Zwischen die Jahre", an denen die guten Vorsätze, mehr auf die Gesundheit zu achten, erst mal noch in weite Ferne rücken. Auch einen Blick in die Vergangenheit zeigte, dass früher für die Menschen der Januar der härteste Monat war.
Zum Start des Jahres bot das Heimathaus einmal mehr den perfekten Platz für den plattdeutschen Abend. Fotos: Klaus Brandes
Anni Preckel erzählte aus ihrer Kindheit, wie es 1938 den Kindern der Schule gelang, trotz Verbotes der örtlichen NS-Parteigrößen, während der „Großen Pause" an der Beerdigung des plötzlich verstorbenen und sehr beliebten Pfarrers Erdland teilzunehmen. Repressionen hat es auf dem Dorf dafür nicht gegeben - in einer Stadt wäre das sicherlich anders ausgegangen.
Auch das Thema Jagd und der richtige Umgang mit dem „Püster", gerade im Alter, passte in die Jahreszeit. Paul Verenkotte und Bernd Artmann hatten sich wiederum etliche plattdeutsche Dönekes zurechtgelegt.
Hildegard Wegmann ließ den Pastor die Frage der Jugendlichen klären, wie viel man wohl trinken darf: So viel wie ein Ochse - der hört nämlich auf, wenn er keinen Durst mehr hat. Weiter The
men waren das Schwarzschlachten in der Nachkriegszeit und eine spektakuläre Dampflokfahrt mit 54 Waggons des Zirkus Sarasani in den 1950er Jahren. Kein großes Ding wäre nicht die Riesenschlange vorher aus- gebüchst.
Verwundert zeigte sich auf Nachfrage eines Freundes der Leser des Buches „Das Kapital", angeblich vom Karl May, dass bis zur Seite 120 noch keine Indianer aufgetaucht sind.
Auch über Nebenwirkungen bei alten Hausmitteln wusste Hermann Kövener zu berichten, so etwa bei Zwiebelsaft mit Kandis, der dann leider für Luft in beide Richtungen sorgt.
Bereits am kommenden Sonntag (12. Januar) ist das Heimathaus wieder ab 14 Uhr geöffnet. Dann lädt der Heimatverein zum traditionellen „Krippkes Kieken" bei Kaffee und Plätzchen ein.