40 Kilogramm Teig für die Plätzchen

Spekulatiusbacken im Heimathaus
WN-Bericht v. Felix Strickmann

Donnerstag, 05.12.2024

Mit Feuereifer waren die kleinen Bäckerinnen und Bäcker beim Spekulatiusbacken im Heimathaus dabei. Foto privat
OSTBEVERN. Ein emsiges Treiben erfüllte am ersten Adventssonntag das Heimathaus. Es wurden Teig geknetet, die Formen ausgewalzt und anschließend vorsortiert, ehe sie kurze Zeit später als duftende Spekulatius aus dem Ofen kamen. Wie in einem perfekt eingestellten Uhrwerk griffen alle Handgriffe harmonisch ineinander, während eine gewisse Vorfreude und der Geruch von weihnachtlichen Gewürzen in der Luft lagen. Denn beim traditionellen Spekulatiusbacken des Heimatvereins Ostbevern konnte man erleben, wie die beliebten Plätzchen hergestellt werden - von Hand und mit viel Herzblut.
Im Mittelpunkt stand die über 100 Jahre alte Spekulatiusmaschine mit Messingwalze. Doch bevor die Besucher die ofenfrischen Spekulatius probieren konnten, musste die Kurbel an der Maschine mit ordentlich Ausdauer und Muskelkraft betätigt werden. Somit war es auch wenig verwunderlich, dass sich dort bei der Arbeit abgewechselt wurde. „Das ist ein echtes Handwerk, das nicht vergessen werden darf", betonte Franz- Josef Elberich, Vorsitzender des Heimatvereins.
Unterstützt wurde das eingespielte Team von zahlreichen Kindern, die mit großer Begeisterung halfen, die frisch ausgewalzten Spekulatius vorzusortieren und auf die Bleche zu verteilen. In diesem Jahr hatte Bäckermeister Willy Wolke von der Bäckerei Wolke in Schwege 40 Kilogramm des Butter-Spekulatiusteigs vorbereitet. Das war mehr Teig als im vergangenen Jahr, da damals schon früh alle Plätzchen vergriffen waren. Willy Wolke hatte den Teig immer im Blick und gab darauf acht, dass sich die Plätzchen im Anschluss leicht von den Brettern lösen ließen. So wanderte ein volles Blech nach dem anderen in den Ofen, während einige Besucher den Herstellungsprozess mit interessierten Blicken verfolgten.
Ofenfrisch wurden die Spekulatius an einer festlich gedeckten Kaffeetafel serviert und fanden reißenden Absatz - ob zum direkten Verzehr oder zum Mitnehmen. „Spekulatius gehören einfach in die Adventszeit. Das Spekulatiusbacken ist perfekt für den ersten Advent", sagte Klaus Brandes, Geschäftsführer des Heimatvereins. Für die passende Weihnachtsstimmung sorgten die Beverspatzen unter der Leitung von Monika Grewe- Laufer. Mit Klassikern wie „In der Weihnachtsbäckerei" „Feliz Navidad" oder „We wish you a merry Christmas" luden sie die Gäste zum Mitsingen ein und schufen einen klangvollen Rahmen für das gemütliche Beisammensein.
Das Spekulatiusbacken, das im Jahr 2006 erstmals im Heimathaus stattfand, hat sich über die Jahre zu einem der Höhepunkte im Veranstaltungskalender des Heimatvereins entwickelt. „Spekulatiusbacken ist eine Tradition von früher her, und wir möchten, dass dieses alte Handwerk weiterlebt", erklärte Franz-Josef Elberich.

Fotos vom Spekulatiusbacken (alle Fotos Klaus Brandes)