Repertoire noch lange nicht ausgeschöpft

Plattdeutscher Abend im Heimathaus
WN-Bericht und Foto Anne Reinker

Freitagtag, 06.01.2023

OSTBEVERN, (rei) Volles Haus, so kann der Heimatverein seinen plattdeutschen Abend am Mittwoch verbuchen. Für die Organisatoren kein Problem: Eine zusätzliche Bank war schnell aufgebaut, genügend Getränke waren kaltgestellt und Weihnachtsplätzchen waren ebenso noch vorhanden. Und da auch das Team mit Hermann Kövener ein umfangreiches Repertoire mit Texten zusammenstellte, war dem großem Publikum ein unterhaltsames Programm garantiert. „Gueden Aoband leive Lüe", auf diesen Satz von Hermann Kövener hatten die Besucher schon gewartet. Der „Anchor-man" der plattdeutschen Veranstaltungsreihe hatte sich wieder Mitstreiter an die Seite geholt. Neben Werner Kövener, der sich zur musikalischen Unterhaltung anbot, trugen Bernd Artmann, Albert Laubrock, Anni Preckel und Hildegard Wegmann etliche münsterländische Erzählungen vor. Dieses Mal drehte sich alles um den Winter und den Start in das neue Jahr, und so wünschte Hermann Kövener den über 50 Besuchern auch ein „Glücksiölig Niejoahr". Diese Wünsche verknüpfte er mit einem politischen Statement bezüglich der Silvester-Krawalle in Berlin.
Plattdeutscher Abend im Heimathaus. Wieder einmal volles Haus gab es beim Plattdeutschen Abend im Heimathaus.
Das Programm des Abends zeigte wieder einmal die große Palette der plattdeutschen Erzählungen. Privates trug Anni Preckel vor. Eine Familiengeschichte ihrer Vorfahren, die sich vor etwa 120 Jahren ereignet hat, wurde vom Publikum mit Spannung verfolgt.
Trauriges und Erheiterndes bringt die plattdeutsche Literatur hervor. Über „Alls met Moat", also „Alles mit Maß", las Bernd Artmann vor. Eine Vielzahl von Redewendungen über die Schwächen der Westfalen, unter anderem den großen Hunger und Durst der Menschen in der Region, brachte er in seinen Vortrag ein. Rückblickend auf die Feiertage wurde über Weihnachtsbäume in den Dienststellen und Krippenspiele gesprochen, Hildegard Wegmann brachte damit die Zuhörer zum Lachen.
Albert Laubrock frage sich und die Zuhörer: „Was bringt das neue Jahr?" Man dürfe bestimmt nicht glauben, alles werde schlechter. „Aber es wird auch kein Schlaraffenland geben", so Laubrocks Aussage. So manche Überraschungen gab es auch in den weiteren Erzählungen der Akteure. Man könnte meinen, dass nach etlichen Jahren mit der Veranstaltungsreihe das Repertoire an plattdeutschen Geschichten ausgeschöpft sei. Dem ist nicht so, wie Hermann Kövener versicherte. „Es gibt durchaus immer noch Geschichten", sagte er. Zumal die Autoren Hannes Demming und Dieter Harhues immer noch Bücher herausbringen. „So schnell laufen wir noch nicht leer", meinte Kövener. Zumal auch Bernd Artmann die Regale mit passender Literatur voll hat, mit „über 150 Büchern", berichtete er.
Die nächste Veranstaltung des Heimatvereins findet bereits am Sonntag statt. Ab 14 Uhr können Besucher im Heimathaus die zahlreichen unterschiedlichen Krippen aus Privathaushalten im Rahmen einer eigens konzipierten Ausstellung bestaunen. Den Besuchern kündigen die Organisatoren des Heimatvereins übrigens auch noch Glühwein und Kuchen als leckeren Nachmittagsschmaus an.