Butter - und ein Akt der Freundschaft

Schnadgang des Heimatvereins
WN-Bericht von Anne Reinker

Mittwoch, 05.10.2022

Schnadgang 2022 Erfreulich groß war die Gruppe, die sich am Tag der Deutschen Einheit zum Schnadgang traf. (Foto Anne Reinker)
OSTBEVERN-BROCK In den Nordwesten der Gemeinde ging es am Montag für den Heimatverein. Beim Schnadgang wanderten Mitglieder und Interessierte die dortige Grenze zum Kreis Steinfurt ab. Das Setzen des Grenzsteins mit Pflanzung einer Eiche war ganz traditionell der Höhepunkt der Wanderung.
Die Heimatverbundenen starteten auf dem Hof von Willi Schulze Althoff in Richtung Ladbergen. Franz-Josef Elberich freute sich, dass sich so viele Teilnehmer wieder auf den Weg gemacht hatten, um sich ein Bild vom äußersten Zipfel von Brock, dem „Neu-Ostbevern“, wie der Vorsitzende sagte, zu machen und die Grenzen zu den anderen Gemeinden wiederzuentdecken.
Schnadgang 2022 Der örtliche Heimatverein wanderte beim Schnadgang vom Hof Schulze Althoff in Richtung Ladbergen, um mit Baum und Stein die Grenze zu markieren. (Foto Alfred Stiller)



Die Schutzhütte am Telgter Damm, die vor einigen Jahren von der dortigen Nachbarschaft aufgestellt worden war, hatten die Organisatoren als Position für den neuen Grenzstein und den Standpunkt der Eiche ausgewählt. Der Stein und die Plakette, so berichtete Franz-Josef Elberich, wurden von Manny Cord und Willi Stricker gespendet. Was den Vorsitzenden besonders freute: „Die Nachbarschaft der Schutzhütte möchte hier bald noch einen zweiten Baum pflanzen.“






Schnadgang 2022 Auf dem Weg an der Grenze (Foto Alfred Stiller)

Etwa vier Kilometer lang war die geplante Strecke, die sich Josef Bals und Karl Wördemann überlegt hatten. Dabei passierte die Gruppe den Grenzstein am Dreiländereck (siehe Info-Kasten), der die Schnittstelle von Greven-Schmedehausen, Ladbergen und Ostbevern kennzeichnet.
Auch am Tag der Deutschen Einheit im nächsten Jahr werde wieder ein Schnadgang stattfinden, versicherte Franz-Josef Elberich schon. „Dann wieder in Alt-Ostbevern“, sagte er.



Der schnellste Weg nach Münster fürs Butter-Transportieren
Schnadgang 2022 Der Grenzstein am Drei-Länder-Eck vom 22.06.1991 (Foto Alfred Stiller)
Der Grenzstein am Drei-Länder-Eck Ostbevern, Schmedehausen und Ladbergen wurde vor über 30 Jahren erstmals gesetzt, initiiert vom Ladberger Heimatverein. Dessen damaliger Vorsitzender Heinz Stork hatte mit einigen seiner Vereinsfreunde an prägnanten Stellen im Heidedorf die Grenzpunkte markiert, wie Heinz Lagemann, Vorsitzender des Heimatvereins heute, auf Anfrage berichtet. Dazu gehörte auch der Stein. Wie in WN-Berichten im Archiv des hiesigen Heimatvereins zu lesen ist, wurde dieser am Dreiländereck am Hof Henrichmann mit den Gruppierungen aus Ladbergen, Greven und Schmedehausen 1991 gelegt – ein Akt der Freundschaft aller Beteiligten. Eine versiegelte und von den Vereinen unterschriebene Urkunde wurde in den Stein eingelassen. Ein Händedruck der Vorsitzenden über den Grenzstein besiegelte symbolisch das Miteinander. Das Besondere am Dreiländereck: Hier verlief der „Botterweg“, wie der Ladberger Heinz Lagemann erzählt. Diese Strecke, damals der am schnellsten befahrbare Weg zwischen Ladbergen und Münster, bekam ihren Namen in den Jahren zwischen den Weltkriegen, da auf ihr häufig die selbst hergestellte Butter in die Domstadt transportiert wurde.

Info-Kasten: Schnellster Weg für Butter-Transport nach Münster

Der Grenzstein am Drei-Länder-Eck Ostbevern, Schmedehausen und Ladbergen wurde vor über 30 Jahren erstmals gesetzt, initiiert vom Ladberger Heimatverein. Dessen damaliger Vorsitzender Heinz Stork hatte mit einigen seiner Vereinsfreunde an prägnanten Stellen im Heidedorf die Grenzpunkte markiert, wie Heinz Lagemann, Vorsitzender des Heimatvereins heute, auf Anfrage berichtet. Dazu gehörte auch der Stein. Wie in WN-Berichten im Archiv des hiesigen Heimatvereins zu lesen ist, wurde dieser am Dreiländereck am Hof Henrichmann mit den Gruppierungen aus Ladbergen, Greven und Schmedehausen 1991 gelegt – ein Akt der Freundschaft aller Beteiligten. Eine versiegelte und von den Vereinen unterschriebene Urkunde wurde in den Stein eingelassen. Ein Händedruck der Vorsitzenden über den Grenzstein besiegelte symbolisch das Miteinander. Das Besondere am Dreiländereck: Hier verlief der „Botterweg“, wie der Ladberger Heinz Lagemann erzählt. Diese Strecke, damals der am schnellsten befahrbare Weg zwischen Ladbergen und Münster, bekam ihren Namen in den Jahren zwischen den Weltkriegen, da auf ihr häufig die selbst hergestellte Butter in die Domstadt transportiert wurde.

Schnadgang vom 21.06.1991

Schnadgang 1991 Presseberichte über den Schnadgang vom 21.06.1991 (Foto Alfred Stiller)