Apfelbäume für das „Paradies“

Bericht Alfred Stiller, Foto Klaus Brandes

Donnerstag, 04.08.2022

„Der frühe Vogel fängt den Wurm“, so heißt es im Volksmund, aber auch „Gut Ding will Weile haben“. Beide Sprüche haben ihren Sinn und so war es auch, als Alfred Stiller vom Heimatverein Ostbevern von der Aktion der Volksbank Münsterland Nord eG “140 Bäume für die Region – Die Welt benötigt mehr Wälder“ hörte. „Das ist doch absolut unser Ding“, so war man sich im Vereinsvorstand schnell einig und wenn dann bei der Aktion auch noch ein gutes Sümmchen für die Vereinskasse übrig bleibt, war der Entschluss mitzumachen, sofort gefasst. Die Anmeldung war schnell erstellt und auch die Festlegung – wir pflanzen Apfelbäume – war unproblematisch. Die Standortsuche gestaltete sich dann doch nicht so einfach, wie zunächst geglaubt. Direkt am Heimathaus war nicht genügend Platz, ein angedachter Standort an einem Feldrain passte wegen der Beschattung der angrenzenden Ackerfläche auch nicht. Da die Standorte auch an Fahrradstrecken liegen sollten, schließlich sollten ja auch die Früchte nach einigen Jahren der Allgemeinheit zu Gute kommen, musste man schon ein wenig suchen. Schließlich stellte Franz-Josef Elberich, der 1. Vorsitzende des Heimatvereins, für drei Bäume eine Fläche in der Bauerschaft Überwasser, in der Nähe des Frankenbachs, zur Verfügung.
Apfelbäume für das Paradies
Die Gemeinde Ostbevern erlaubte die Pflanzung von zwei Apfelbäumen gegenüber dem Baugebiet Kohkamp, dort am Radweg und direkt links und rechts neben einer Bank. Die Pflanzung der fünf verschiedenen Apfelbaumsorten wurde von sechs Aktiven des Heimatvereins schon Mitte März vorgenommen.
Da es sich um wirklich große, schon weit über zwei Meter hohe Exemplare handelte, war das schon gar nicht so einfach. Dann wurden noch Granitstelen beschafft und Hinweisschilder, die auf die Aktion der Volksbank Münsterland Nord und des Heimatvereins hinweisen. Nicht zuletzt weiß man dann auch, dass es sich um die Sorten „Pinova“, Luxemburger“, „Jacob Lebel“, „Jonagold“ und „Rote Sternrenette“ handelt. In den vergangenen Monaten haben sich die Vereinsmitglieder, zum Teil mehrfach wöchentlich darum gekümmert, dass die schönen Bäume gut gedeihen Leider war auch ein wenig Ärger dabei, wenn Zweige abgeknickt oder schon vorhandene Früchte abgerissen wurden. Auch die Stelen mussten, nach einem Wochenende im Mai, neu gesetzt werden und haben nun ein Betonfundament.
Vor Ort trafen sich Friedhelm Beuse, Mitglied des Vorstandes der Volksbank Münsterland Nord und Marcel Thiemann, Leiter der Volksbank-Filiale in Ostbevern sowie Franz-Josef Elberich und Alfred Stiller vom Heimatverein, um die letzten Hinweisschilder anzuschrauben und zu schauen, wie es den Bäumen in ihrer neuen Umgebung geht. Dank der regelmäßigen Gießaktionen haben sie die erste Phase gut überstanden und das gibt Hoffnung, dass die Aktion langfristig für alle Früchte trägt. Was das „Paradies“ und der Standort der Apfelbäume im Bereich Überwasser miteinander zu tun haben, erklärten Beuse und Elberich. „Der Name des Flurstückes in der Nähe vom Frankenbach kommt noch aus den 19. Jahrhundert, da wurde er aber wohl nicht wegen der paradiesischen Zustände verwendet, sondern eher, weil der Bereich kaum erschlossen war, keine Brücke über den Bach führte und man weit weg vom täglichen Leben war, wenn man sich hier aufhielt.“
Sowohl die Volksbank als auch der Heimatverein wünschen schon jetzt „guten Appetit“, auch wenn die Ernte noch ein wenig dauern wird, man erinnere sich an den Spruch „Gut Ding will Weile haben“. Ob die Äpfel dann wirklich paradiesisch schmecken, wer weiß? In Sachen Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz, ist das alles vielleicht nur eine Kleinigkeit, aber viele solcher kleiner Schritte bewirken doch etwas, da sind sich die Teilnehmer absolut sicher. Für die Unterstützung des Heimatvereins – nicht zum ersten Mal – dankte der Vereinsvorsitzende Franz-Josef Elberich den beiden Vertretern der Volksbank Münsterland Nord ganz besonders.