„Guod Goahn“ - „Auck so“

Viertklässler besuchen das Heimathaus
Text und Bilder von Alfred Stiller

Donnerstag, 10.02.2022

Über die Anfrage haben sich die Verantwortlichen des Heimatvereins ganz besonders gefreut. „Ja, eine bzw. zwei Führungen für Schülerinnen, alles Viertklässler, können wir gern ermöglichen. An zwei aufeinanderfolgenden Tagen war endlich mal wieder „Leben“ im örtlichen Heimathaus am Lienener Damm.
Klasse 4A im Heimathaus
Mit ihren Lehrerinnen Susanne Naarmann und Anne Kruth kam die 4A. Am nächsten Tag kamen dann Maria Austrup und Marie Kolkmann mit der 4B. Beide Klassen hatten nicht nur viele, viele Fragen, sondern auch eine Menge Zeit mitgebracht. Alfred Stiller vom Heimatverein erklärte die Geschichte des Hauses, einem Vierständerbau von etwa 1790 und die Nutzung durch die früheren Bewohner, sowohl Mensch als auch Tier. Das auf der Tenne aufgehängte Bild von Burg Bevern, die schon 1827 geschliffen worden war, führte zu einem längeren Exkurs, da das Thema schon zuvor im Unterricht behandelt worden war. Immer wieder schnellten Finger in die Höhe und die Fragen nahmen kein Ende.
Die vielen Exponate auf der Hille, der Kaminraum, die lateinische Inschrift und die römischen Zahlen auf der Sandsteinplatte am Kamin wurden betrachtet und erklärt. Auch der Archivraum – „so viele alte Bücher“ sorgte für Staunen, sogar das Klavier im gleichen Raum ließ eine Schülerin der 4A kurz erklingen.
Klasse 4B im Heimathaus
Beeindruckt waren die jungen Besucher ebenso von den Erinnerungsstücken, die im Gedenkraum für den in diesem Haus geborenen Bischof von Münster, Dr. Johannes Poggenburg (1862-1933) zu bestaunen waren. Die Handwerksbereiche, Schusterei, Tischlerei, Schmiede, Schneiderei, Holzschuhmacherei im Obergeschoss wurden natürlich auch besucht und ein Signalhorn der Gleisarbeiter sorgte mit lautem Tuten dafür, dass auch diejenigen, die kurz abgelenkt waren, wieder aufmerksam zu hörten. Das funktionierte auch in den kleinen Schulbänken aus den 1930-1950er Jahren. Die Schulregeln aus dem Jahr 1900, die verlesen wurden, waren aber auch wirklich sehr streng.
Klasse 4B im Heimathaus
Mit der 4B wurde dann auch noch ausprobiert, wie ein Steinzeitmahlstein funktioniert und wie mühsam es ist, aus Weizenkörnern Mehl zu machen. Nach etwa eineinhalb Stunden ging es dann zurück in die Gegenwart, nach einem herzlichen Dankeschön wechselseitig aber auch stilgerecht mit „Guod goahn“ und der Antwort „Auck so!“.