Plattdeutscher Abend - Musik und tolle Stimmung

05. Februar 2020


Das Winterwetter, zumindest war es kalt, hatte sich passend zum Februartermin eingestellt. Das Heimathaus war hergerichtet, prasselndes Kaminfeuer, stimmungsvoll dekorierte Tische, Glühweinduft und Plätzchen, alles perfekt. Das Glöckchen und das „Guoden Aobend leiwe Lüe“ von Hermann Kövener eröffneten einen Abend, der es in sich hatte. Mit den Biäwersängern und den plattdeutschen Akteuren waren fast 80 erwartungsvolle Personen im vollbesetzten Tennenraum.

Plattdeutscher Abend - Musik und tolle Stimmung

Werner Kövener hatte seine Instrumente aufgebaut und begleitete die Sängerinnen und Sänger bei „Schneeflöcksken, witt Röcksken“. Sein Bruder Hermann Kövener nahm die Zuhörer mit zum Schlittschuhlaufen auf den spiegelglatten See und da fiel der Läufer auch schon mal „auf‘s Achterpant“. Eine recht umfassende Geschichte erzählte dann Anni Preckel. Da muss Bernd als Vater zum Elternsprechtag zu den Juffern und Magistern. So sehr er sich auch wehrt, seine Frau Truda setzt sich am Ende durch. So richtig passend zur Atmosphäre im alten Heimathaus war dann die Erzählung von Albert Laubrock, da saßen Knechte und Mägde am Herdfeuer, Erzählungen von der alten Mergelkuhle, Kopfweiden und Spökerei mit glühenden Augen machten alles schon ein wenig unheimlich.

Plattdeutscher Abend - Musik und tolle Stimmung

„Dankbar sein“, das war das Motto bei Gertrud Mussmann, denn eigentlich geht es uns doch sehr gut, auch wenn mal dies und mal das nicht ganz so in unserem Sinn ist. Auch das nahende Frühjahr mit den ersten Staren und eine lustige Geschichte über die geschenkten Lebensjahre eines Mannes vom Esel, Affen und Hund sorgten für Stimmung. Mit Bernd Artmann ging es dann ins kriminelle Milieu. Der Diebstahl von dem Fleisch aus dem Pökelfass konnte schnell aufgeklärt werden. Holz holen war danach die Devise, denn vor mehr als 70 Jahren hieß es oft böswillig: „Keiner soll hungern ohne zu frieren“. Besonders sittenstreng ging es bei Hermann Kövener zu, da fragte sich Mutter Kabus wirklich, ob sie mit dem Fünfmarkschein mit einer fast „nackeligen Frau“ wohl ine Messe beim Pastor bestellen kann. Gruselig war es noch einmal, als in der Davert ein gerade hergestellter Sarg als Regenschutz diente und Hiärm auf dem Nachhauseweg einen gehörigen Schrecken einjagte.
Plattdeutscher Abend - Musik und tolle Stimmung

Auf seiner neuen „Ouergel“, einem Keyboard mit allen Raffinessen, spielte Werner Kövener das Lied „Caprifischer“ und sang perfekt dazu. Nach der Pause hatte dann die Musik weiter Vorrang. Die Biäwersänger wünschten unter Leitung von Roland Rösing „Vull Plaiseer“ und als sie „Up mienen Trecker“ sangen, hatte man das Gefühl, sie schwebten wirklich wie im Originaltext „über den Wolken“. Das Schnäpschen verdienten sich die Sänger mit „Wat wullen wi drinken“ und einem „Staut an“ im Anschluss. Klaus Brandes als Solist sorgte für Heiterkeit als er in tiefen und hohen Tonlagen das Lied vom Bollmann sang, der seine Frau am Dünnbeen, Dickbeen, Plattfaut und „Pssst“ herumkrabbelte. Die Stimmung war perfekt und mit passenden Liedern, begleitet von Erich Harenbrock auf dem „Trekkebühl“ und Hans Unland (Gitarre,) ging es dann an den Vater Rhein und mit trink, trink, Brüderchen trink, sogar bis in den Himmel.
Plattdeutscher Abend - Musik und tolle Stimmung

Dann kam der Hinweis „Wann Früonde utenannner goahn“ und Hans Unland sorgte mit seinem Lied „Schmidt siene Hippe is weg“ für einen schönen Abschluss eines wirklich unterhaltsamen Abends. Als nächster Termin des Heimatvereins steht am 16.02.2020 die Winterwanderung auf dem Programm und am 04.03.2020 ist der letzte Plattdeutsche Abend der Wintersaison 2019/20.