Karnevalistischer Plattdeutscher Abend

Mittwoch, 06.02.2019

Die Biäwersänger unter Leitung von Roland Rösing begrüßten dann die Gäste mit "Guoden Aobend" einem Kanon. Den winterlichen Temperaturen waren die anschließenden Stücke "Oh, wu is et kaolt nu wurden" und "Oh, suuren Winter" geschuldet. Da klang aber schon die Hoffnung auf den Frühling deutlich durch.

Plattdeutsche Abende im Heimathaus.

Dass das Karnevalfeiern auch früher schon für die Reichen einfacher war, als für die armen Leute, schilderte Hermann Kövener in einer Geschichte aus dem Jahr 1954 vom hiesigen Pastor Heinrich Wegmann. Kövener lieferte auch gleich die Begründung für die Namensfindung Februar, früher Hornung, aus einer Erzählung von Otto Pötter und rundete das dann bildhaft mit Schneeglöckchen, Krokussen und blühendem Huflattich ab.

Eine umfassende Geschichte über einen kranken Ehemann erzählte Anni Preckel. Für Imken, die Ehefrau von Hiärm, gar nicht so einfach, denn auch der Doktor kann nicht helfen, wenn man statt der verschriebenen Tabletten dreimal täglich Perlmuttknöpfe schlickt. Von Öhms und Möhnen, unverheirateten Tanten und Onkeln, wusste Albert Laubrock einiges zu berichten, sie hatten früher auf den Höfen spezielle Rechte, die genau beachtet werden mussten. Das aber bei sturen Einheimischen auch das Beherrschen von mehreren Sprachen nichts hilft, wenn diese keine Auskunft geben wollen, war das Fazit der nächsten Geschichte. Kinder wie die Orgelpfeifen, früher ganz normal.

Hildegard Wegmann konnte aber zu jedem der 14 Kinder eine ganz spezielle Begründung liefern, weshalb der Kindersegen weitergehen musste. Piercing in Nase und Bauch, muss man da Angst vor Gewittern haben, die Frage blieb bei der nächsten Geschichte offen. Ein Arztbesuch eines Ehepaares, bei dem sie tonangebend war, war der Mittelpunkt einer weiteren Geschichte von Anni Preckel. Da hat der Patient wirklich nichts zu lachen und am Ende rät der Arzt zu einer anderen Frau, damit das Leiden ein Ende hat. Ein Regenschirm als Kuchendepot nach dem Beerdigungskaffee, nicht unbedingt ein gutes Versteck, wenn es nachher draußen wie aus Eimern gießt.

Nach der kurzen Pause ließ dann Werner Kövener, er begleitete sich selbst auf dem Akkordeon, alle Geburtstagkinder von Januar bis Dezember hochleben und dazu gab es vom Heimatverein ein kleines Prosit. Die Biäwersänger gestalteten dann den weiteren Abend. "Vull Plaiseer" hieß es zunächst, dann folgten Stücke aus dem Repertoire des Männerchores wie "Vive la Kumpaneia" und auch das "Möppkenbraud" durfte natürlich nicht fehlen.

Lustig wurde es, als Klaus Brandes vom Bruder Melchior sang, der unbedingt Reiter werden wollte. Statt eines Pferdes war aber nur ein Ziegenbock vorhanden und den gab es als Holzmodell mit einem Reiter (Ralf Bäsecke), der nach und nach die nötigen Utensilien verpasst bekam. Das sorgte schon für die närrische Stimmung. Werner Kövener wusste dann noch, dass der Teufel den Fursel gemacht haben muss und dann ging es mit vielen Stimmungsliedern und alten Karnevalsschlagern noch eine ganze Weile weiter. Irgendwann musste aber Schluss sein und man darf sich schon auf den nächsten Termin im März, am Aschermittwoch, freuen, bei dem ein musikalischer Gast den Abend bereichern wird.